Women to watch
Diese Berlinerinnen sollten wir 2021 im Blick behalten
Female Force for the Future! Egal, ob sie gesellschaftliche Debatten anstoßen, unser Leben nachhaltiger machen oder uns mit Kunst und Musik begeistern – diese Berlinerinnen gestalten ganz aktiv unsere Zukunft und werden in 2021 ganz sicher für jede Menge Gesprächsstoff sorgen. Wir verraten, welche Ladys Ihr jetzt auf dem Radar haben solltet…
Kunst ohne Grenzen
Support für junge Künstler und Künstlerinnen bieten Lila Nettsträter und Lisa Kostenko. Gemeinsam haben die Galeristin und die Marketing-Expertin die Onlineplattform Kunst100 ins Leben gerufen. Hier können wir zu fairen Preisen Gemälde, Fotografien, Collagen oder Handdrucke von aufstrebenden Newcomern ergattern und neue, spannende Artists entdecken, die von Lila und Lisa persönlich kuratiert wurden. Kunst100 bietet echte Kunstwerke ab einem Einstiegspreis von 30 Euro an und öffnet so den Kunstmarkt für eine breite Allgemeinheit. Und der Effekt ist ein Win-Win für beide Seiten: Wir erstehen für kleines Geld ein außergewöhnliches Kunstwerk und die KünstlerInnen bekommen Aufmerksamkeit und eine feste Einnahmequelle. “Unsere Mission ist es, einen einfachen Zugang zu Kunst und Kultur zu bieten und die Schwelle zum Kunstkauf zu senken”, erklären die Gründerinnen. “In unserer digitalen Galerie zeigen und verkaufen wir echte Kunstwerke zu kleinen Preisen und verfolgen das Ziel, Kunst in einfacher und verständlicher Form allen Interessierten näher zu bringen und aufstrebenden KünstlerInnen zum ersten Schritt in den Kunstmarkt zu verhelfen. Wir sehen uns als eine moderne Galerie, die digital, transparent und inklusiv ist und damit dem Zeitgeist entspricht. Echte Kunst für alle!”
Recycling mit Stil
Die Modeindustrie ein Stück nachhaltiger zu machen, hat sich Alina Bassi zum Ziel gesetzt. Mit ihrem Start-up Kleiderly möchte die Berlinerin dazu beitragen, den CO2-Ausstoß durch Fast-Fashion zu reduzieren, indem sie Kleidung, die sonst auf dem Müll landen würde, zu einem neuen Material recycelt. Dafür hat die Chemieingenieurin und Unternehmerin ein Verfahren entwickelt, das Textilabfälle zu einer Kunststoffalternative auf Erdölbasis aufbereitet. Das Material kann dann z.B. für die Herstellung von Möbeln, Kleiderbügeln oder Warensicherungsetiketten verwendet werden und bietet so der Modeindustrie spannende Alternativen zur Wiederverwendung ihrer Abfälle. “Wir bei Kleiderly haben uns zum Ziel gesetzt, so viele Textilien wie möglich von Mülldeponien und Verbrennungsanlagen fernzuhalten, indem wir sie zu einer nachhaltigen Alternative zu Plastik machen”, sagt die Gründerin. So trägt Alina mit ihrem Start-up dazu bei, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu erschaffen und den CO2-Fußabdruck der Modeindustrie zu verringern – und das mit Auszeichnung! Alina hat es bereits in die Forbes-Liste 30 unter 30 geschafft und Kleiderly wurde zudem vom “Lafayette Plug and Play-Programm” zum “Besten Startup 2020” gekürt. Chapeau und weiter so!
Wortstark
Die Kraft der Sprache nutzt Schriftstellerin Olivia Wenzel. In ihrem Debütroman “1000 Serpentinen Angst” (S. Fischer Verlag) erzählt sie von einer jungen schwarzen Frau aus Ostdeutschland, die ihren Platz in der Welt sucht, und macht damit auf Themen wie Rassismus, Verlust und das Schubladendenken unserer Gesellschaft aufmerksam. Mit ihrem mitreißenden Debüt schaffte es die junge Autorin direkt auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis. Wir freuen uns darauf, in Zukunft noch mehr von ihr zu lesen.
Soul in der Stimme
Von ihr werden wir noch viel hören! Die Sängerin und Songwriterin Désirée Dorothy Mishoe alias May the Muse ist auf dem besten Weg eine der größten Soulsängerinnen unseres Landes zu werden. Gerade hat die Berlinerin ihre Debüt-EP „When Mercury Fades“ veröffentlicht und begeistert uns mit vielschichtigen Songs – von hypnotisch, minimalistischen Klavierkomposition bis hin zu lässig-verführerischen R&B-Tracks. Mit ihrer Musik setzt die Sängerin zugleich ein persönliches Statement und versucht, ihre einzigartige Geschichte und ihre vielen Einflüsse mit alltäglichen Eindrücken aus den Straßen Berlins zusammenzubringe. „Ich bin in einer Kaserne zur Welt gekommen, in Bad Nauheim. Mein Dad war ein GI“, berichtet die Musikerin, deren Mutter Deutsche mit dänischen Wurzeln ist, während ihr afro-amerikanischer Vater nicht nur die US-Army bald verlassen sollte, sondern auch seine Familie: „Getrennt haben sich meine Eltern, als ich eins war. Mit fünf sind wir dann nach Belgien gezogen, in den deutsch-französischsprachigen Teil. Man könnte also sagen, dass ich so gut wie überall hingehöre – überall und nirgendwo, erzählt May, die in Berlin zumindest aktuell ein neues Zuhause gefunden hat.
New on Screen
Von der Hauptstadt nach Hollywood! Die Berlinerin Helena Zengel hat mit gerade einmal 12 Jahren das geschafft, wovon wohl die meisten Schauspielerinnen träumen: Sie hat eine Hauptrolle in einem Hollywood-Streifen ergattert! An der Seite von keinem Geringeren als Tom Hanks spielt sie in dem Filmdrama “Neues aus der Welt”, das am 25. Dezember 2020 in die US-amerikanischen Kinos kam und am 10. Februar 2021 in Deutschland in das Programm von Netflix aufgenommen werden soll. Superstar Hanks war sofort begeistert von der jungen Schauspielerin, die bereits in der preisgekrönten deutschen Produktion “Systemsprenger” in der Hauptrolle brillierte. Besser könnte der Start in eine internationale Schauspielkarriere wohl kaum aussehen. Wir freuen uns schon darauf, Helena in vielen weiteren Filmen auf der Leinwand zu sehen.
Fotos: © Kunst100, © ‘Ina Niehoff, © Juliane Werner, © Stéphane Gaboué, © xF.xKernx/xFuturexImage