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Sie verbinden gekonnt Kind und Karriere!

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CITY-GOSSIP, CITY-GUIDE

Sie verbinden gekonnt Kind und Karriere!

MOMPRENEURS

Diese Berliner Mütter verbinden gekonnt Kind und Karriere!

Kinder = Karriere-Knick? Von wegen! Kids können der Karriere sogar einen neuen Kick geben, sie in eine ganz andere Richtung bringen oder die Work-Life-Balance verbessern. Wie das funktioniert, lassen wir uns von Berliner Müttern verraten, die nach der Geburt ihren alten Job ad acta gelegt und sich stattdessen von ihren Kleinen zu tollen Geschäftsideen rund ums Mamasein inspirieren lassen haben…

Mode für Minis

Verrate uns kurz etwas von dir?
Hey, ich bin Lilija und die Gründerin von Orbasics, einem Modelabel für nachhaltige Basics aus Berlin. Ich musste ehrlich gesagt kurz überlegen, aber ich bin 42 Jahre alt. Ich habe recht lange studiert: Sprachwissenschaften,  Sozialwissenschaften und auch Management. Anschließend bin ich in der Event Branche gelandet, bis ich schließlich meine Tochter bekommen habe und endlich dort angekommen bin, wo ich mich am wohlsten fühle: in der Modewelt!  Mittlerweile ist meine Tochter Nika 6 und geht in die erste Klasse.

Wann und wie entstand die Idee für Orbasics?
Die Idee kam mir vor 4 Jahren, als ich auf der Suche nach neuer Kleidung für Nika war. Es war recht schwierig, die Kleidung zu finden, die ich mir vorgestellt habe – einfache Kleidung in Unisex Farben bzw. keine Blau/Rosa Trennung, die einige Wäschen aushält, ethisch hergestellt ist, am besten noch bio ist und nicht gleich die Welt kostet. Zwischen dem Angebot der Kleidung mit intransparenter Herkunft von den großen Ketten, oder den Premium-Artikeln, die man sich einfach nicht leisten kann, gab es nicht viel Auswahl. So entstand im Frühling 2017 die Idee für Orbasics, einem Label für schlichte und nachhaltige Unisex Basics für Kinder, die bezahlbar sind.

Dein bester Tipp für selbständige Mütter, um möglichst stressfrei den Alltag zu managen?
Ich glaube, Stress kann man nicht wirklich vermeiden. Man kann aber seine Einstellung dazu ändern, indem man lernt, alles gelassener zu sehen und am allerwichtigsten stets liebevoll mit sich selbst umzugehen. Nimm dir regelmäßig Pausen, gönne dir Ruhezeiten, tanke Kraft –  so bleibst du in deiner Mitte. Meine Zeit nehme ich meist morgens: Atemübungen, Meditation und Sport, mal länger, mal kürzer. So kann ich sicherstellen, dass ich zumindest diese 20-30 Minuten am Tag für mich genommen habe und so auch viel gefestigter bin.
Strukturiere deinen Tag bestmöglich, das hilft sicherlich, den Stress unter Kontrolle zu halten:) – ich gehe am Vorabend immer den kommenden Tag durch, so fühle ich mich gut gewappnet und habe zumindest gefühlt die Zügel in meinen Händen! Ansonsten: Ruhe, Sport, Meditation – das sind meine Quellen, um meine Batterie aufzuladen und so stressresistenter zu sein. Also schau nach dir, such und nimm dir deine Auszeiten!

Fit for Family

Verratet uns kurz etwas von dir: Wie alt bist du, wie viele Kinder hast du? 
Das eine Frau zu fragen. Aber eigentlich bin ich eher stolz, also raus mit der Sprache. Ich werde dieses Jahr 41 Jahre alt und bisher haben wir ein Kind, allerdings ist unsere Kinderplanung noch nicht ganz abgeschlossen.

Wann und wie entstand die Idee zu Move it Mama? 
Mit der Schwangerschaft im Jahre 2017 und der völligen Verzweiflung, was eigentlich an Fitness während und nach der Schwangerschaft erlaubt ist. Gerade für sportliche Frauen gibt es da kaum gute Ratgeber, die über Geburtsvorbereitungskurs, Beckenbodengymnastik und sanftes Yoga hinausgehen. Dabei ist das richtige Fitnessprogramm in und nach der Schwangerschaft hoch wirksam gegen Nebenwirkungen wie Rückenschmerzen, einer übermäßigen Gewichtszunahme und Inkontinenz. Zudem ist es nachgewiesen, dass trainierte Frauen eher eine leichte Geburt erleben und auch weniger Schmerzmittel nehmen. Darum war es mir wichtig, mit Move it Mama von Muskeltraining, über Cardio bis hin zu Beckenbodentraining, Stretching und Relaxing abgestimmt auf alle einzelnen Phasen der Schwangerschaft sowie Rückbildung und Mama Fitness zu vereinen. Von Tag eins der Schwangerschaft bis zu drei Jahre nach der Geburt mit Workouts, in denen man mich teils hochschwanger sieht. Workouts, die fachliche Kompetenz, Lifestyle und schöne Locations vereinen und einfach motivieren, sportlich fordern und Spaß machen.

Dein bester Tipp für selbständige Mütter, um möglichst stressfrei den Alltag zu managen?
Stressfrei ist schwierig, aber auch wir können nur eine Sache nach der anderen erledigen. Prioritäten setzen und diese stets wieder neu sortieren. Nicht zu perfektionistisch sein wollen. Lernen, stolz zu sein auf Erreichtes. 

Snacks für Kids

Verratet uns kurz etwas über dich? 
Ich bin Natacha Neumann, 38 Jahre alt und komme aus Frankreich. Vor über 10 Jahren habe ich mit meinem Ehemann Alex die Kindersnack-Marke Freche Freunde ins Leben gerufen. Ich bin selbst Mutter von drei tollen Kindern. Mein ältester Sohn ist neun Jahre alt und meine Zwillingstöchter sind sechs. Studiert habe ich BWL. Doch seitdem die Kids da sind, habe ich mich komplett meinem Herzensthema – der Ernährung – verschrieben und mich in diesem Bereich aus- und weiterbilden lassen.

Wann und wie entstand die Idee für Freche Freunde? 
Ich denke, dass Gesundheit das Wichtigste im Leben ist. Dabei spielt Ernährung eine wichtige Rolle. Aus meinem früheren Job mit Healthcare Produkten sowie aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich: Je früher wir positive Ernährungsgewohnheiten entwickeln, desto gesünder können wir uns entwickeln. Doch Kindern Obst und Gemüse schmackhaft zu machen, kann manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein. So kam die Idee für Freche Freunde. Nämlich ein Produkt zu entwickeln, welches Kindern schmeckt und Spaß macht und sie gleichzeitig mit Obst und Gemüse anfreundet. Denn das ist unsere große Mission bei Freche Freunde.

Euer bester Tipp für selbständige Mütter, um möglichst stressfrei den Alltag zu managen?
Macht euch nicht so viel Druck und seid nicht so hart zu euch selbst! Als Mutter denken wir, dass wir immer alles perfekt machen müssen. Doch was ist schon perfekt? Wir können nur unser Bestes geben. Für mich ist Freche Freunde nicht nur ein Produkt für Kinder, sondern auch für Eltern. Mit unseren Bio-Snacks wollen wir den trubeligen Alltag von Müttern und Vätern etwas stressfreier machen, in dem wir eine Alternative zu ungesundem Quatsch bieten und eine frühe Freundschaft mit Obst und Gemüse fördern.

Nachhaltig gewickelt

Verratet uns kurz etwas von dir?
Ich bin 45 Jahre alt, habe Chemielaborantin gelernt, Dipl.-Wirtschaftsingenieurin nebenbei studiert, damit als Projektmanagerin und im Laufe des Berufslebens auch als Redakteurin gearbeitet.

Wann und wie entstand die Idee für die Windelei? 
Die Idee kam mir direkt nach der Geburt: Mein Sohn bekam eine Wollmütze aufgesetzt, auf der das Wort „Bio“ gut zu lesen war. Direkt danach wickelte die Hebamme eine Plastikwindel um seinen Popo. Das passte definitiv nicht zusammen. Ich habe versucht, mich im Internet schlau zu machen, um eine nachhaltige und unkomplizierte Lösung beim Wickeln zu finden. Der große Stoffwindeldschungel überforderte mich. Genauso auch die Befürchtung, mich mit dem Waschen und gleichzeitig als Mama und Kennenlernen meines Babys zu übernehmen. Das war der Start in die Geschäftsidee: Konsequent nachhaltig und unkompliziertes Wickeln von Babys – und das alles in mega niedlich!

Dein bester Tipp für selbständige Mütter, um möglichst stressfrei den Alltag zu managen?
Stressfrei ist mir persönlich zu ambitioniert. Ich glaube, selbst und bewusst und dabei auch sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, ist für mich das A und O. Das gilt ja schon als Mama, zu viel zu wollen mit und vom Kind ist, je kleiner das Kind ist, wirklich stressig. Loslassen, sich wenige kleine Tagesziele wie „Aufstehen, Kita, Abholen, Abendessen“ setzen und dazwischen flexibel bleiben. Das gilt auch als Unternehmerin: Kleine Ziele setzen, diese bewusst erleben, das heißt anpeilen und auch abhaken. Egal ob es um die regelmäßige Rechnungsstellung, Finanzamt- oder Kundenkommunikation geht. Klappt oft, nicht immer. Und im Fall des „Nicht immer“ sich selbst nicht auspeitschen, sondern handeln und abhaken. Und ganz ehrlich: Manch ein Stress ist wirklich positiv besetzt, den möchte ich gar nicht missen, nenne ihn aber auch nicht so.


Fotos: © Orbasics; © Lena Heckl, © erdbär GmbH, © Windelei