
Amely Kuchenbäcker
“Ich möchte andere inspirieren und motivieren, ihr Ding zu machen und sich nicht unterkriegen zu lassen”
Sie ist ein echtes Multitalent! Amely Kuchenbäcker ist nicht nur Gründerin der Supplements-Brand Ylumi, sondern auch Sängerin und Songwriterin. Wir haben mit der Wahlberlinerin über Musik und Empowerment gesprochen und sie verrät uns, wie man es schafft, seine Träume in die Tat umzusetzen.
Du hast gerade deine erste Single „Crown“ auf dem Label von Robin Schulz gelauncht. Wie kam der Kontakt zustande?
Vor einem Jahr bin ich vom Management bzw. vom Tourmanager von Robin Schulz angesprochen worden, da er meine Stimme spannend fand. Daraufhin haben wir uns in Berlin getroffen, ich hab ihm meine Musik gezeigt und er hat sie Robin geschickt. Das Feedback war sehr positiv und Robin hat mich spontan zu einem Auftritt nach Köln eingeladen. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und er fragte mich, ob ich bei einem Auftritt bei der RTL Chart Show einspringen könnte, da die Sängerin ausgefallen war. Das habe ich gemacht und im Anschluss an die Show haben die Dinge ihren Lauf genommen.
Seit wann machst du Musik?
Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben, meine ganze Familie ist musikalisch und jeder spielt ein Instrument. Mit sieben Jahren habe ich angefangen Geige zu spielen, war im Orchester und bin in einen Chor eingetreten. Mit 16 J. hab ich mit einem Freund (der heutige Manager von Lea) aus der Schule ein Art Band-Projekt gegründet. Er hat Klavier gespielt bzw. Instrumentals gebaut, ich habe darauf gesungen und wir hatten erste kleinere Auftritte. Nach meinem Abi bin ich für ein Jahr nach Australien gegangen, habe dort angefangen eigene Texte und Musik zu schreiben und habe den „Jim Beam Idol“ (eine Art Karaoke-Wettbewerb) gewonnen. Danach bin ich zum Studieren nach Hamburg gezogen, habe parallel aber immer weiter Musik gemacht und habe bei einem Publisher (Musikverlag) in Berlin meinen ersten Vertrag unterschrieben.
Was sagt der Song über dich aus?
Crown habe ich zu einer Zeit geschrieben, in der ich mich gerade aus einer Beziehung gelöst hatte. Ich reflektiere in dem Song quasi das Ende einer Beziehung und wie ich zu mir selbst zurückkomme. Mir viel es anfangs sehr schwer alleine zu sein. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, ein positives Mindset zu behalten, sich Zeit für sich selber zu nehmen und für sich einzustehen. Crown ist also eine Art Empowerment-Song mit der Message, dass man zu sich und seinen Werten stehen sollte. Ich möchte andere dazu ermutigen, den eigenen Weg zu verfolgen und mutig zu sein.

Powerfrau mit starker Stimme: Die Wahlberlinerin hat gerade ihre erste Single “Crown” gelauncht
Du bist nicht nur im Musik-Business am Start, sondern hast vor ein paar Jahren mit YLUMI auch deine eigene Brand gegründet, die Nahrungsergänzungsmittel herstellt. Wie kam es dazu?
Dafür muss ich ein bisschen ausholen. Ich habe vor einigen Jahren nach einer stressigen Uni-Phase gesundheitliche Probleme bekommen. Mir ging es damals ziemlich schlecht, ich war bei vielen Ärzten und musste Kortison nehmen. Meine Mutter, die Ärztin ist, holte mich damals zu sich und machte mir einen Termin bei einem Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Der behandelte mich mit Akupunktur und einer Kräuterkur aus traditionellen Kräutern und Vitalpilzen, die bei mir sehr viel bewirkte. Ich war völlig fasziniert von dem ganzheitlichen Ansatz der TCM und der Idee, dass der menschliche Körper Krankheiten bewältigen und sich wieder erholen kann, sobald er sich im Gleichgewicht befindet. Besonders die Kräuter taten mir wirklich gut und waren für mich ein Game Changer! Ich habe mich dann lange mit alten Rezepturen und den Wirkungsweisen be- schäftigt und suchte nach einer Nahrungsergänzung aus natürlichen Kräutern, die ich easy in meinen Tagesablauf integrieren kann. Ich habe jedoch kein solches Produkt gefunden und machte mich also auf die Suche nach deutschen Herstellern und Importeuren von zertifizierten Rohstoffen, die mich dann bei dem Vorhaben ein eigenes Produkt zu kreieren unterstützt haben. Natürlich nach den höchsten Qualitätsansprüchen, mit geprüften Zutaten, schadstofffrei und unbelastet von Schwermetallen.
Sieht fast so aus, als würdest du alle deine Träume einfach in die Tat umsetzen. Hast du einen Rat für uns, wie wir das auch hinbekommen?
Einfach machen. Ich war immer schon eher ein chaotischer Denker-Typ, habe alles hin und her gewälzt, bevor ich eine Entscheidung treffen konnte. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich so nicht weiterkomme. Ich habe also gelernt, auf mein Herz zu hören und aus dem Bauch heraus Entscheidungen zu treffen. Das klappt auch nicht immer, aber es hilft, wenn man in sich reinhört und sich fragt, was einen wirklich erfüllt und was man erreichen möchte. Zweifel auf dem Weg sind normal aber es lohnt sich immer mutig zu sein und vor allem die Perfektion abzulegen. Meine Tipps:
- Regelmässig in sich reinhören: was macht mich wirklich glücklich, was will ich erreichen im Leben?
- Zweifel loslassen
- Aus der Komfortzone rausgehen
- Einfach machen und für seine Ziele arbeiten
Wie schaffst du es, deine beiden Berufe miteinander zu vereinbaren?
Man muss beides wirklich wollen. Ich bin meinem Bruder sehr dankbar, dass er mir die Möglichkeit lässt, der Musik nachzugehen. Er hat sehr viel in Ylumi und somit auch mich investiert und ich weiß es zu schätzen, dass er mir wenig Druck macht. Es ginge aber auch nicht anders, in mir brennt es einfach und wenn ich Druck von außen verspüre, funktioniere ich nicht mehr richtig. Darüber hinaus hilft es, sich nicht zu sehr zu sorgen und einen kindlichen Spieltrieb beizubehalten. Ein gutes Zeitmanagement ist natürlich ebenso wichtig, da arbeite ich aber noch dran:)

Amelys Label Ylumi produziert Nahrungsergänzungsmittel auf Grunlange der Traditionellen Chinesischen Medizin
Was ist es, das dich antreibt?
Es ist der große Wunsch und dieses Ziehen im Bauch, dass mich immer weitergehen lässt. Es brennt in mir. Ich möchte etwas verändern und Menschen helfen, dass es ihnen besser geht. Musik begleitet mich dabei non stop, es gibt wenige Momente in denen es wirklich still ist bei mir. Ich summe immer irgend eine Melodie vor mich her, schreibe zwischendrin Text-Zeilen auf oder fange an zu tanzen. Es klingt vielleicht etwas naiv, aber ich möchte andere inspirieren und auch motivieren, ihr Ding zu machen und sich nicht unterkriegen zu lassen.
Gibt es noch etwas, das auf deiner Bucket-List steht?
Unbedingt! Ich will weitere Songs veröffentlichen, nächstes Jahr auf die Bühne und touren (am liebsten auch im Ausland), mit anderen Künstlern arbeiten, Kollabos machen und irgendwann auch noch ein Buch schreiben – das hat aber noch ein bisschen Zeit.
Du hast in Hamburg studiert und bist dann nach Berlin gezogen. Was gibt dir die Stadt?
Die Zeit in Hamburg war großartig, ich liebe die Stadt noch immer sehr und bin noch häufig dort zu Besuch. Der Schritt nach Berlin war getrieben von dem Wunsch, mehr in Richtung Musik zu gehen. In Berlin ist der „vibe“ einfach nochmal anders und lässt mehr kreativen Freiraum. Berlin lässt mich atmen, ich fühle mich hier freier und einfach wohl. Ich liebe die Vielseitigkeit, das multikulturelle Leben und vor allem die Menschen, die ich hier kennengelernt habe.
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Interview: Leonie Hagemann, Fotos: © Maximilian Koenig, © Ylumi